An einem Sonntag im September…

Die Geburt unseres Kindes kündigte sich mit dem Abgang des Fruchtwassers an, nachdem ich gerade aufgestanden war. Auf die Wehen warteten wir jedoch über zehn Stunden vergeblich. Es wurde klar, dass es notwendig sein würde, den Wehen etwas Nachhilfe zu verleihen. So bin ich nach einem kurzen Besuch im Geburtshaus in den Genuss von Rizinusöl gekommen. Wir bekamen das Fläschchen und ein Rezept für den wehenfördernden Cocktail mit nach Hause, um auszuprobieren, ob es wirken würde.

Und es wirkte Wunder, das Teufelszeug, denn ein paar Minuten nach dem ersten Glas setzten unverkennbar die Wehen ein. In den darauffolgenden Stunden hatte ich zwischenzeitlich den Wunsch, dass das Kind einfach per Kaiserschnitt geholt werden sollte, damit diese Schmerzen endlich ein Ende haben würden. Doch nach sieben Stunden waren die Wehen stark genug, um wieder ins Geburtshaus fahren zu können.

Dort angekommen, ging alles sehr plötzlich, der Muttermund war bereits 7 cm geöffnet und die Presswehen setzten sehr bald ein. Die Unterstützung von Johanna und Katharina, die ruhige Atmosphäre und vor allem die stützenden Arme meines Mannes haben mir das nötige Vertrauen in meine eigenen Kräfte gegeben, unsere Tochter innerhalb der nächsten Stunde auf natürlichem Wege auf die Welt zu bringen. Ein unvorstellbarer Kraftakt, der mit nichts zu vergleichen gewesen ist.

Als unser Kind endlich in unseren Armen lag, haben sich Johanna und Katharina dezent zurückgezogen und wir Drei hatten erstmal Zeit, uns gegenseitig zu bestaunen und die ersten Augenblicke gemeinsam zu genießen.

Später wurde ich im Intimbereich versorgt, ich habe mich abgeduscht und wir konnten noch eine kleine Stärkung zu uns nehmen, bevor wir mit unserem kleinen Wunder nach Hause gefahren sind.

Alles fand mit sehr viel Ruhe statt, so dass wir uns zu jedem Zeitpunkt im Geburtshaus gut aufgehoben gefühlt haben. In meinen Augen war die Geburt natürlich kein Spaziergang, aber sie verlief unkompliziert und ich bin der festen Überzeugung, dass der Rahmen, den das Geburtshaus geboten hat, dazu beigetragen hat.

Danke an das gesamte Hebammenteam. Eure Arbeit ist wirklich Gold wert!

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