Janne 2.6.2016

Nun ist Jannes Geburt schon ein Jahr her…Wahnsinn, wie die Zeit vergeht. Ich hatte auf jeden Fall vor mir noch die Zeit zu nehmen einen Geburtsbericht zu verfassen. Also jetzt noch schnell.. ;o)

Es war ein ähnlicher Tag wie heute, der 2.6.2016. Nicht im Traum hab ich mit Janne vor dem errechneten Termin gerechnet (Mats kam am 5.1.2012 mit einer Woche Verspätung zur Welt…Warum sollte es bei Janne also anders laufen? Und..ich hasse Verspätungen!!!

Es war die Tage vor dem 2.6 schon ziemlich warm. Mir ging es gut, ich war ziemlich rund aber fit und entspannt schwanger, obwohl die „jetzt -ist -auch- gut- Phase“ absolut vorhanden war. Am Morgen des 2.6 brachte ich Mats in die Kita, irgendwie hatte ich leichte Unterleibsschmerzen, nur so ab und zu….aber das konnten ja noch keine Wehen sein, hatte doch noch mindestens 1 Tag Zeit. Ich habe wirklich überhaupt nicht mit Jannes Geburt gerechnet.

Mein Mann Ingo, hatte sich für diesen Tag krankgemeldet. Er hatte die Nacht gebrochen und es ging ihm ziemlich bescheiden. Also nicht der beste Tag um seiner Frau bei der Geburt des zweiten Kindes beizustehen.

Die Unterleibsschmerzen ignorierte ich erstmal….. vormittags fühlte sich das Ganze dann tatsächlich wie leichte Wehen an.

Als ich Ingo, der auf dem Sofa vegetierte, sagte dass ich, glaube ich, Wehen habe blickte er mich nur ungläubig an und sagte:“ Bitte nicht heute!!!!!“ Ich ließ mir erst mal Badewasser ein (ziemlich verrückt im Sommer dachte ich noch so bei mir, aber bei Mats gingen die Wehen dann erst richtig los). Also der beste Test ob Übung oder Ernstfall. Ich genoss das Bad, stieg aus, Wehen weg…Siehste, dachte ich, also doch nur Übung.

Dann gab es Mittagessen und einen ausgiebigen Mittagsschlaf.

Gegen 14 Uhr wachte ich wieder auf…da waren sie wieder….die Wehen. Gegen 15 Uhr rief ich im Geburtshaus an. Ich hatte Maike dran und sagte ihr das ich vielleicht heute kommen würde. Erzählte ihr von den Wehen, sagte aber auch das ich mir noch nicht sicher sei das dies jetzt wirklich zur Geburt führen würde. Ich sagte das ich mich ggf. noch mal melden würde. Sie sagte ich solle noch bis heute Abend warten, dann sei Sabine auch im Dienst (schon bei Mats hatte ich Sabine und Maike als meine Hebammen, es war natürlich mein Wunsch auch das zweite Kind mit den Beiden auf die Welt zu bringen). Ich sagte das ich alles geben würde…natürlich mit einem Schmunzeln! Die Wehen wurden Stärker. Mittlerweile war Mats aus dem Kindergarten wieder da und ich musste die Eine oder Andere Wehe schon, auf den Kamin gelehnt, veratmen. Ich rief meine Mutter an, die Mats abholen sollte und den Tag mit ihm verbringen sollte. Der Plan sah es vor, dass sie ihn bei uns ins Bett bringt und wartet bis wir wieder zuhause sind. Mats sollte nicht unbedingt mitbekommen das seine lang erwartete Schwester nun auf die Welt kommen sollte….Sonst wären wir wohl zu viert ins Geburtshaus gefahren und das wollte ich auf keinen Fall!

Mats wurde abgeholt, ich rief noch einmal Maike an. Ich berichtete ihr von den stärker werdenden Wehen und wir verabredeten uns um 17:30 Uhr im Geburtshaus.

Ingo war immer noch ziemlich grün im Gesicht und lag auf dem Sofa, während ich durch die Wohnung tigerte und meine Wehen veratmete.

Gegen 17 Uhr fuhren wir in Halle los. Auf der Fahrt hatte ich 4 Wehen die ich im Auto veratmen musste…zum abgewöhnen….ich kann nicht verstehen wie man Kinder bekommen kann in dem man die ganze Zeit in einem Bett liegt! Wir fuhren über Werther, da erfahrungsgemäß der Verkehr zu der Zeit dort erträglicher ist.

Da Ingo ja seit gefühlten Ewigkeiten nichts mehr gegessen hatte fragte er mich, ob er noch kurz an der Tanke halten könne….Klar sagte ich…Die 5 Minuten machens auch nicht mehr..

Das er mit Bifi und so nem ekelhaften Käseriegel wieder kam ließ mich nur noch den Kopf schütteln. Ich sagte, dies sein ein Grund sich zu übergeben…Unfassbar!!!!!

Wir kamen gegen 17:40 Uhr im Geburtshaus an. Mir ging es gut, ich war froh aus dem Auto gekommen zu sein. Maike untersucht mich und meinte das der Muttermund bereits 4cm geöffnet sei. Wir sollten mal ne Runde spazieren gehen. Es war 17:55 Uhr… So genossen wir das gute Wetter (zwischen den Wehen) und wanderten durch den Weinberg. Auf dem Weg hing ich über allem was mir so in die Quere kam um Wehen zu veratmen. Von Leitplanken bis Fensterbänken war alles dabei. Zwischen den Wehen redeten wir wirklich ziemlich bödes Zeugs und überlegten uns was sich die ganzen Jogger und Radfahrer wohl so dachten…Ergebnis: „Die sind das bestimmt gewöhnt!“

Auf dem Rückweg meinte Ingo noch seinen Bruder gesehen zu haben, der neben dem Geburtshaus wohnt…Klar, son ein Plausch mit Mike wäre jetzt kein Problem, waren eher meine Gedanken, denn die Wehen wurden immer stärker.

Ingo wollte noch kurz das Auto um parken, ich schon mal rein.

Zeitgleich lief ein Geburtsvorbereitungskurs für Paare. Vor der Tür lief ein verwirrter noch-nicht- Vater und klingelte sich durch alle Klingen durch (Verdammt dachte ich, es steht Geburtshaus dran…Ich will nicht noch eine Wehe draußen veratmen..Wenn der Kerl jetzt schon zu verwirrt ist um die richtige Klingel zu finden, wie will er das machen wenn seine Frau das Kind bekommt??? (Sorry, Gedanken einer Frau in den Wehen).

Jule machte auf, der Typ stellt sich in aller Ruhe vor und sagt, dass er zum Vorbereitungskurs kommt…. Ich dahinter…Jule, ich bin Vero und komm mal kurz rum um ein Kind zu bekommen….Jule musste ziemlich lachen. Aber was anderes fiel mir dazu nicht mehr ein. Mittlerweile war es 18:40 Uhr.

Die Wehen waren mitlerweile ziemlich heftig und die Abstände kurz. Maike fragte ob ich in die Badewanne wolle. Ich hatte die Zeit in der Badewanne bei Mats Geburt als super angenehm in Erinnerung, also sagte ich gern. Gefühlt dauerte es ewig bis ich in die Badewanne konnte. 19:00Uhr Badewanne.. Dort veratmete ich die letzten Wehen der Eröffnungsphase. Ich hatte aber schnell das Gefühl pressen zu müssen. Maike sagte dass sich das Baby noch etwas durch das Becken schieben müsse. Bei der nächsten Wehe merkte ich wie Janne nun mit dem Kopf dort lag wo sie hingehörte und bat Maike noch mal zu schauen.

Und so wars, ab da durfte ich mitschieben, Sabine kam als zweite Hebamme dazu und ich scherzte noch das ich natürlich auf sie gewartet habe….( 19:44 Uhr)

Maike fragte mich ob ich noch aus der Wanne kommen wollte. Die Wahl hatte ich nicht mehr, meine Beine hätten mir nicht mehr gehorcht. Die Wehen waren einfach zu stark.

Nach ein paar Presswehen war Janne um 19.50 Uhr da. Laut schreiben und total empört wurde sie mir von Maike in den Arm gelegt. Ein wundervoller Augenblick, eine wundervolle Geburt und ein wundervoller neuer Erdenbürger.

Ingo saß die ganze Zeit tapfer an meiner Seite, reichte mir Getränke und kümmerte sich jetzt, nach der Geburt mit Maike um Janne.

Ich duschte mit Sabines Hilfe. Dann legte ich mich mit Janne ins Bett und stillte sie das erste Mal. Ingo versorgte uns mit Pizza und Pasta.

So gestärkt konnten wir gegen 21:30 Uhr den Heimweg antreten.

Ich bin unsagbar dankbar für zwei wundervolle Geburten im Geburtshaus, eure Arbeit, Sabine und Maike, ist unbezahlbar und ihr werdet für immer ein Platz in meinem Herzen haben. Wir haben die Zwei wundervollsten Momente in unserem Leben mit euch gemeinsam erlebt und ohne eure tolle Arbeit und euch wundervolle Menschen wäre das so niemals möglich gewesen. Danke!!!!!

Liebe Grüße

Ingo, Mats, Janne und Vero

 

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