Leonard Mohr

Heute ist es schon fast drei Wochen her, dass unser Kleiner auf die Welt kam. Und wenn er so auf meinem Bauch liegt, kann ich es immer noch nicht fassen! Was für ein Wunder! Und was für ein Glück, diese schöne Erlebnis im Geburtshaus gemacht zu haben. Er ist unser erstes Kind und daher haben wir keinen Vergleich, aber ich bin mir ganz sicher, dass es nicht schöner hätte sein können!!

Durch die tolle Betreuung im Geburtshaus während der gesamten Schwangerschaft (Vorsorge, Akupunktur, Schwimmen und Geburtsvorbereitungskurs) hatte ich nie Angst vor dem, was früher oder später auf uns bzw. auf mich zukommen wird. Im Gegenteil, ich habe mich regelrecht darauf gefreut!! (Wenn ich allerdings gewusst hätte, wie groß unser Kleiner tatsächlich war, sähe die Sache bestimmt anders aus!)

Es war eine kurze und (fast) schmerzfreie Angelegenheit, bis wir Leonard in unseren Armen hielten!
4 Tage vor dem ET platzte nachts meine Fruchtblase! Oh wie wunderbar, dachte ich. Endlich ist es soweit! Da es mir noch recht gut ging, rief ich sogar selber im Geburtshaus an. Meike war dran und sagte, ich sollte wieder ins Bett und morgens um 9:00 ins Geburtshaus kommen. So schnell wird’s wohl nicht werden…
Bis zum Bett habe ich es allerdings nicht mehr geschafft da ging es schon los.
Ganz brav habe ich versucht mich noch zu entspannen, vielleicht ein Köfferchen zu packen und dann schließlich in die Badewanne zu gehen, wo mein Mann dann irgendwann anfing die Wehen zu messen… Nach ungefähr einer Stunde wurde mir klar, dass wir es bis 09:00 bestimmt nicht schaffen. Also nochmal Meike aus dem Bett geholt und dann direkt ins Geburtshaus gefahren! An dieser Stelle nochmal meinen größten Respekt an jede Hebamme: Egal zu welcher Stunde, sie sehen immer frisch, wach und ausgeschlafen aus. Sogar wenn sie um 03:00 nachts ans Telefon gehen, wirken sie klar und hellwach!!

Dort sind wir, wie immer, ganz herzlich empfangen worden! Für Marten gab’s sogar einen Kaffee (Wobei ich mich fragte, wie man nur an Kaffeetrinken denken kann?:) ) Danach ging alles recht schnell!
In die Wanne … aus der Wanne zum CTG… Erbrochen (im ersten Moment furchtbar peinlich, aber wenn man es fast während der gesamten Schwangerschaft gemacht hat, freut man sich tatsächlich bei dem Gedanken, dass es jetzt wohl das allerletzte Mal sein wird!!) Und dann wieder in die Wanne. Da stellte Meike fest, dass mein Muttermund sich (schon) 7cm geöffnet hatte und dass ich (unbewusst) die Presswehen unterdrückte. Eine ziemlich dumme Sache, wenn man eigentlich möchte, dass die Geburt voran geht…
Irgendwann wurde es in der Wanne ziemlich unbequem und Meike empfahl mir, es in der Hocke zu versuchen. Hormone sind eine tolle Sache, denn ohne sie hätte ich es mich wahrscheinlich nicht getraut, so ‚rum zu hocken! Meike massierte mir meinen Bauch mit einem Öl, wartete die Pausen mit mir ab und atmete die Wehen mit mir durch. Es war schön, sie dabei zu haben. Auch Sabine kam dazu. Aber alles war sehr ruhig und entspannt! Irgendwann meinte sie, ich sollte auf der Seite liegen. In dem Moment fühlte ich mich schon wie auf Drogen und nahm alles nur nebenbei wahr. Als ob ich es gar nicht war, die gerade laut schrie oder sogar etwas undamenhaft fluchte… So lag ich auf der Seite, Marten neben mir und Meike vor mir, die mir immer zusprach und irgendwann selber unter Adrenalin zuredete, wie schön viele Haare unser Sohn denn schon hätte
Und plötzlich war er da! Nur knapp 6 Stunden später. Unser Leonard. Perfekt. Stark. Etwas verschrumpelt, aber wunderschön! Er kam an meine Brust und meine anfänglichen Bedenken, nicht zu stillen, waren verflogen!
Aber ich musste wissen, wie groß er ist! Ich konnte mir nicht vorstellen, dass dieses Baby nur 3000g wog, wie vom Arzt vorher gesagt… Und dann kam es: 3860g! Danke Meike, danke Sabine, denn ohne Euch und Eure entspannte Art hätte ich es nie so schön geschafft.
Danach ging es zum Duschen (wenn auch plötzlich ziemlich kalt!!) und mit meinen beiden Männern zum Kuscheln in das Nebenzimmer, da sich direkt noch weitere Geburten ankündigten. Dort bekamen wir was zum Frühstücken (wobei ich mich auch hier fragte, wie man nur ans Essen denken konnte) und genug Zeit, Leonard zu bestaunen und beknuddeln.
Meike zog ihn an und schickte uns auf den Heimweg. Es war alles einfach perfekt! Wenn ich alles so noch einmal haben könnte, dann genau so!! Danke.

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