Bei 40+2 platze bei einer Senkwehe auf einmal meine Fruchtblase auf dem Sofa. Komisches Gefühl, beim ersten Kind haben wir sie im Geburtsprozess selbst geöffnet. Wir riefen im Geburtshaus an um schon mal Bescheid zu geben. Schnell noch den Großen ins Bett, damit ich etwas mehr Ruhe habe. Die Wehen waren noch sanft und ohne Tönen zu veratmen. Der Abstand lag noch bei 5 bis 15 min und meist hatten sie schon eine Minute Länge. Abends sind wir dann ins GH für ein erstes Kontroll- CTG mit der Aussicht dann wieder nach Hause zu fahren.
Leider sind dann direkt bei der ersten Wehe die Herztöne des Babys so abgefallen und danach in ein nicht so vitales Bild zurück gekehrt, dass wir alle direkt etwas besorgt waren. Die nächsten Wehen ginge die Herztöne sehr hoch und fielen dann in ein wenig variables Muster.
So konnte ich unmöglich ruhigen Gewissens nach Hause, aber auch nicht ewig im GH bleiben. Also verabschiedete ich mich vom Wunsch dieses Mal endlich im Geburtshaus zu entbinden und wir fuhren ins Krankenhaus. Dort hatte ich mich vor ein paar Wochen proforma angemeldet und traf nun tatsächlich auf die sehr nette Ärztin von der Anmeldung. Auch die für uns zuständige Hebamme kannten wir, sie war beim Kaiserschnitt unseres ersten Sohnes dabei (Verlegung vom GH, er stellte sich einfach nicht gut ins Becken ein trotz allem Turnen).
Das CTG besserte sich leider nicht wirklich, die Wehen wurden auch mit vielen Versuchen in verschiedenen Positionen nicht stärker, der Muttermund erreichte immer noch nicht die 2 cm.
Weitere 8 cm bei dem Tempo plus Austrittsphase, das war mir zu riskant für unser Baby. Gut, dass ich einen Geburtsplan hatte, den die Ärztin bereits kannte und durch den ersten Kaiserschnitt war ich auf diese Situation gut vorbereitet. Ich konnte besprechen, dass der OP abgedunkelt wird und nur die OP Fläche noch beleuchtet wird. Auch dass das Baby, wenn es vital ist, direkt zu mir kommt und nicht erst geputzt wird und auf einem Rehatisch inspiziert wird, auch wenn das nur 20 Sekunden wären. Ich sprach auch an, dass das Baby bitte so lange wie möglich, wie es die Kühle des Raumes zulässt, an der Nabelschnur bleibt.
Alle waren nett, stellten sich vor, erklärten alles (beim ersten Kaiserschnitt hatte ich einen schlechten Arzt, anders möchte ich es gerade nicht ausdrücken. Er stellte sich auch auf Nachfrage nicht vor, erst mit Schnitt sagte er damals seinen Namen. Ich hatte ihn weder vorher noch nachher gesehen. Dieses unmenschliche und respektlose Verhalten saß tief bei mir und ich betonte, wie wichtig mir es ist, dass das dieses Mal anders wird-der Arzt ist mittlerweile gegangen worden).
Es konnte nichts festgestellt werden, was zu dem Stress bei unserem Baby geführt hat, keine Nabelschnur die abgeklemmt war, er war gut eingestellt im Becken… Seine apgar Werte waren mit 9-10-10 nahezu perfekt… Aber irgendwas wird gewesen sein. Nun sind wir alle gesund und munter. Ich habe diesen Kaiserschnitt sehr gut vertragen, bin viel fitter als letztes Mal und einfach überglücklich ein süßes, gesundes Kind bekommen zu haben:-). Es war, so kann man es sagen, eine gute Kaiserschnitt-Erfahrung und ich kann wirklich empfehlen sich Wünsche für diesen Fall vorher festzuhalten.