Finn Mattis

Am 5.5.2018 haben wir überraschenderweise einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand gehalten. Nachdem die Schwangerschaft durch den Gynäkologen bestätigt und der 2.1.2019 als errechneter Entbindungstermin uns mitgeteilt worden ist, folgte eine komplikationslose Schwangerschaft.

Mein Mann und Ich überlegten zeitnah, wo soll der kleine Mann zur Welt kommen? Da ich aus verschiedenen Gründen nicht im Krankenhaus entbinden wollte, guckten wir uns das Geburtshaus an. Uns gefiel es dort auf Anhieb, eine tolle Atmosphäre und SUPER nette und kompetente Hebammen durften wir kennenlernen.

Nach dem Geburtsvorbereitungskurs und dem Schwangerschaftsgymnastikkurs festigte sich die Entscheidung.

Der errechnete ET rückte immer näher, der 2.1.2019 verstrich und Wir wurden immer aufgeregter, es passierte noch nichts. Der kleine Mann lässt sich noch Zeit hieß es am 3.1.19 vom Gyn. und am 5.1.19 von Lisa bei dem Vorsorgetermin, der Muttermund ist noch weit hinten und zu. Doch Ich hatte das Gefühl das unser Sohn an dem Wochenende das Licht der Welt erblickt, und so war es auch.

Am Samstagabend lenkten mein Mann und Ich uns noch mit einem Besuch bei Freunden ab. Ab und zu ein leichtes Ziehen im Unterleib habe ich gemerkt, dachte mir dabei jedoch nicht viel. Bis die Wehen um 22 Uhr so stark waren das wir wieder nach Hause fuhren, um noch ein bisschen Schlaf zu bekommen bevor es richtig losgeht. An Schlaf war jedoch nicht mehr zu denken die Wehen nahmen bis 0 Uhr so stark zu das wir die Zeit stoppten, die Wehen kamen ca. alle 6 min für ca. 40 Sek., also laut 3-2-1 Regel noch genug Zeit.

Wir versuchten weiter zu schlafen.

Mein Mann rief Lisa um 3:30 an, da die Wehen immer mehr zunahmen und mittlerweile schon alle 3 -4 min. kamen und für 60-70 Sek. blieben. Lisa riet mir, mich noch mehr zu bewegen und nochmal in die Badewanne zu gehen. Danach bat ich meinen Mann nochmal bei Lisa anzurufen, um uns am Geburtshaus zu treffen. Ich hielt es nicht mehr zuhause aus, zudem hatten wir noch eine halbe Stunde Fahrt vor uns.

Um 5 Uhr trafen wir am Geburtshaus ein, Lisa wartete schon auf uns. Die Treppen hoch und schnell ins Geburtszimmer, wo Lisa mich untersuchte und uns mitteilte, dass der Muttermund bereits 5 cm geöffnet sei. Zur Entspannung bekam ich 1 Buscopan und 1 Paracetamol Zäpfchen, und danach wieder ab in die Wanne. Nach der 2ten Untersuchung war der Muttermund auf ca. 6-7 cm geöffnet, es ging voran. Wir hangelten uns von Wehe zu Wehe und von Wehenpause zu Wehenpause, wo ich versuchte wieder neue Kraft zu schöpfen. Lisa gab mir immer mal wieder Homöopathische Tabletten, damit die Wehen nochmal intensiver und effektiver wurden. Mittlerweile traf auch Johanna im Geburtshaus ein, um unter Anderem noch eine andere Geburt zu begleiten.

 

Inzwischen war es schon 15 Uhr, der Muttermund war auf 8-9 cm geöffnet, und die Fruchtblase immer noch intakt. Es ging nicht wirklich voran, die Kraft und Motivation verschwand und kam wieder, ein auf und ab der Gefühle. Lisa entschied nach Rücksprache mit Johanna die Fruchtblase manuell zu öffnen und sprach mit uns eine eventuelle Verlegung ins Franziskus Hospital an, wenn der Muttermund sich nicht weiter öffnet und abschwillt. Wir gaben uns zusammen noch ein bisschen Zeit um die Verlegung zu verhindern. Unser Sohn hat sich davon nichts anmerken lassen, Ihm ging es gut und war noch ganz entspannt.

Lisa, Johanna, mein Mann und Ich gaben nochmal alles!

à Bewegen, Massieren, Kraft schöpfen ß

An der Stelle ein großen Dank, an die Kompetente, einfühlsame und nette Betreuung!

Eine Stunde später war der Muttermund endlich komplett geöffnet. Ich hockte mich in die tiefe Hocke vor dem Bett, mein Mann hinter mir und ich durfte mitpressen. Nach einigen Presswehen entschieden Wir uns ins Bett auf die Seite zu legen. Nach weiteren Presswehen, sagte Lisa: ,,Ich kann die Haare schon sehen, nur noch ein paar Mal mitschieben.“

In der Zwischenzeit kam Johanna dazu.

Um Finn Mattis nochmal zu helfen, auf die Welt zu kommen nutzten Wir die Schwerkraft. Dazu bin Ich mit Hilfe vor dem Bett in den Vierfüßler stand gekrabbelt. 2-3 Wehen später und der Kopf war geboren und der kleine Mann war am Schreien, Johanna und Lisa motivierten mich noch ein einziges mal mit zu schieben, um auch den Körper unseres Babys auf die Welt zu bringen.

Da war er da!

Um 16.41 hielten wir unseren Finn Mattis in den Händen und waren von unseren Gefühlen überwältigt.

Während wir unseren Sohn willkommen hießen, kam die Plazenta und ich wurde auf Geburtsverletzungen untersucht, die keine weitere Aufmerksamkeit brauchten. Zugleich haben mein Mann und Lisa die U1 bei Finn erledigt.

Nachdem mein Kreislauf stabiler war und nach einer Stärkung mit Pizza und weiterem ganz viel Gekuschel, konnte ich noch duschen. Nun verabschiedeten uns Lisa und Johanna gegen 19 Uhr am  Auto und wünschten uns 3 als Familie alles Gute.

Zuhause angekommen huschten wir schnell unter die Bettdecke und genossen die ersten Stunden als frisch gebackene Eltern.

Wir werden das unfassbare tolle und emotionale Erlebnis in guter Erinnerung halten und sind sehr dankbar für die großartige Arbeit der Hebammen, besonders von Lisa und Johanna!

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