Gregor 01.12.21

Vorab ein riesen Dankeschön an alle Hebammen und das gesamte Team des Geburtshauses Bielefeld! Ihr seid einfach toll!

Ich durfte bereits meine Tochter Daria im Oktober 2015 und meinen Sohn Robert im September 2018 im Geburtshaus Bielefeld zur Welt bringen. Jede Schwangerschaft und vor allem Geburt war für sich einzigartig und schön.

Mein Mann und ich entschieden uns für ein weiteres Kind. Im März 2021 habe ich erneut positiv testen dürfen und habe mich umgehend um einen Platz im Geburtshaus gekümmert. Dies hat auch geklappt und ich konnte mit einer Sorge weniger die aufregende Zeit der Schwangerschaft antreten.

Mein ET war der 02.12.21. Da meine beiden Kinder jeweils in der 38 SSW und einmal in der 39 SSW zur Welt kamen, war ich der festen Überzeugung, auch diesmal weit vor ET und vor allem im November zu entbinden. Und so neigte sich der November dem Ende zu und es tat sich nichts…

Am Donnerstag den 25.11.21, bei SSW 39+0 angelangt, bat ich Edith darum mich zu akupunktieren. In der Hoffnung das Baby Mal einwenig anzustupsen. Es tat sich nichts und so verabredeten wir uns für Montag den 29.11.21 für eine weitere Akupunktur und diesmal auch mit der Akupunktur der kleinen Zehen. Das sollte sich positiv auf den Muttermund auswirken.

Am Dienstag Abend den 30.11.21 auf dem Sofa sitzend, bemerkt ich ein ziehen im Unterleib. Ich fing an, das Ziehen im Unterleib zu tracken und stellte fest, dass es regelmäßig in etwa 10 Minuten Abständen kam.
Ich konnte jedoch trotzdem gegen 23 Uhr zu Bett gehen und habe auch gut schlafen können.

Als ich Mittwoch morgens, den 01.12.21, um 7 Uhr wach wurde, spürte ich kurze Zeit später wieder das Ziehen im Unterleib. Ich fing wieder mit dem Aufzeichnen an. Die Abstände hatten sich verkürzt auf etwa 5 – 6 Minuten. Jetzt glaubte ich so langsam, dass es wohl leichte Wehen sind. Sie waren aber nicht wirklich schmerzhaft, von daher machte ich alles wie bisher und schrieb die Wehen weiter auf.

Gegen 12:30 h sagte ich meinem Mann Bescheid, dass ich Wehen habe und wir später sehr wahrscheinlich ins Geburtshaus fahre müssten. Er rief darauf hin seine Eltern an und bat darum unsere beiden großen aus der Kita abzuholen und bei sich zu behalten bis wir uns melden.

Gegen 14 Uhr wurden die Wehen etwas kräftiger, so das ich in der Wehe etwas innehalten musste. Die Wehen waren aber immer noch gut auszuhalten.
Ich ging mich noch ausgiebig duschen und zog mir frische und bequeme Sachen für die Geburt an.
Um 15 Uhr wählte ich schließlich die Nummer der Rufbereitschaft und erreichte Alexandra. Sie begrüßte mich freundlich, ich schilderte ihr meine Situation mit den gut auszuhaltenden Wehen.
Wir verabredete uns in etwa einer Stunde im Geburtshaus, damit sie mich untersuchen konnte, um festzustellen, ob die Wehen wirklich Muttermundwirksam sind.

In der Zwischenzeit wärmte ich die Käsesuppe vom Vortag auf und mein Mann und ich aßen gemeinsam zu Mittag. So gestärkt machten wir uns mit Sack und Pack auf den Weg ins Geburtshaus.
Um 16 Uhr waren wir angekommen, wir wurden von Alexandra ins Geburtszimmer geleitet. Es war alles vollkommen ruhig und entspannt. Es war niemand sonst im Geburtshaus anwesend. Es war herrlich!
Sie untersuchte mich, sagte dass die Fruchtblase ziemlich prall sei und das Köpfchen ordentlich nach unten drücke. Es könne aber noch etwas dauern. Zudem sei das Baby sich noch am drehen von rechts nach links. Idealerweise liegt es aber mit dem Rücken nach vorne, sonst kommt es als Sternengucker raus. Aber auch das sollte für mich kein Problem werden, wenn es in der Position verbleibt.
Sie schlug meinem Mann und mir vor, etwa für eine Stunde spazieren zu gehen. In den Wehen sollte ich mich nach vorne bücken. So sollte sich das Baby richtig in Position legen, mit dem Rücken nach vorne.

So machten wir uns um ca. 16:20 rauf auf den Johannisberg.
Die Wehen wurden jedoch schlagartig stärker und ich drückte bei jeder Wehe mit meinen Händen gegen mein Steißbein um einen Gegendruck zu erzeugen. Nach nicht Mal 30 Minuten wollte ich so langsam zurück, weil der Druck der Fruchtblase enorm war und ich auf Toilette wollte.
Mein Mann zog um 16:48 h noch schnell ein Parkticket und kurz darauf kam die nächste starke Wehe, bei der ich kräftig mitdrückte. Dies brachte die Fruchtblase endgültig zum platzen und ich war komplett nass ( gut das wenig Leute unterwegs waren und es war schon dunkel). Der große Druck war erstmal weg und ich erleichtert.

Wir gingen zügig zurück, mein Mann rief bei Alexandra an, sagte ihr meine Fruchtblase sei geplatzt und ich wünschte mir ein Bad.
Die nächste Wehe kam und ich spürte wie das Köpfchen bereits raus wollte. Oh Schreck, ich befürchtete, es nicht mehr ins Geburtshaus zu schaffen.
Johanna war gerade mit ihren Hunden spazieren und kam im gleichen Moment zurück wie wir. Sie schloss uns schnell die Tür auf und ich versuchte mich irgendwie zusammen zu reißen, um das Baby nicht im Flur zu gebären.
Johanna feuerte mich an und sagte, dass ich es noch bis ins Geburtszimmer schaffe.
Ich sammelte meine Kräfte, fing im gehen an, meine klatschnasse Hose runterzuziehen. Alexandra und mein Mann kamen zu Hilfe und zogen mich weiter aus.
Ich hockte mich schnell tief vor das Bett und fing an mitzuschieben. Möglichst vorsichtig, ich sollte laut Alexandra“ Pa, Pa, Pa“ machen, damit das Köpfchen nicht zu schnell kommt.

Und da war das Köpfchen auch schon da. Ich schob noch einmal mit und unser wunderbarer Sohn Gregor war um 17:06 h, mit einem Gewicht von 3860 g, 53 cm Körpergröße und 35,5 cm Kopfumfang geboren.
Ich zog mir schnell Pulli und BH aus und nahm Gregor auf die Brust. Er weinte noch etwas, aber beruhigte sich schnell beim kuscheln.

Es ging dann mit der Geburt doch schneller als gedacht.
Alexandra sagte, bei Ankunft im Geburtshaus war mein Muttermund bei etwa 4 cm. Daher ging sie davon aus, dass es noch etwas dauern wird mit der Geburt.

Nach der Geburt haben wir ganz viel gekuschelt und ich habe meinen Sohn auch direkt zum Stillen angelegt. Etwas später wurde dann auch die Plazenta geboren. Während bei Gregor die U1 gemacht wurde, hat Alexandra sich um meine kleine Verletzung gekümmert. Die Naht von der vorherigen Geburt hatte sich wieder gelöst und wurde mit zwei Stichen genäht.

Anschließend konnten wir alle zusammen weiter kuscheln. Die Hebammen haben uns Tee, Kaffee, Kekse und Schokoriegel zur Stärkung gebracht und wir haben uns gut erholt.

Nachdem ich mich geduscht hatte und sowohl unser Sohn als auch ich frisch angezogen waren, fuhren wir gegen 20:30 h nach Hause.

Mein Mann holte noch die beiden Geschwisterkinder ab und dann durften auch sie das neue Familienmitglied kennenlernen.

Es wahr in allem eine wunderschöne Geburt und ich wünsche jedem eine so tolle Erfahrung im Geburtshaus!

Ich verabschiede mich nun mit einer gewissen Traurigkeit, denn es ist wahrscheinlich meine letzte Schwangerschaft und Geburt gewesen. Umso glücklicher bin ich, alle meine Kinder in einer so wunderschönen Umgebung, mit so wundervollen Menschen bekommen zu haben!

Vielen herzlichen Dank und schön das es euch gibt!

Margarita und Familie

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