Jaspers Geburt

Nun ist unser kleiner süßer Spatz schon fast acht Wochen alt. Er wurde am 24.03. genau am errechneten Geburtstermin geboren.

Bevor ich näher ins Detail gehe, möchte ich mich erstmal beim gesamten Geburtshaus-Team bedanken. Ich habe mich bei allen Vorsorge-Terminen und den Kursen immer sehr wohl und bestens beraten gefühlt. Besonders bedanken möchte ich mich bei Edith, Sabine und Saskia für die super Unterstützung bei der Geburt. Ich habe mich die ganze Zeit sehr aufgehoben und sicher gefühlt! Außerdem bedanken möchte ich mich bei Jule für die spitzenmäßige Nachsorge und bei meinem Mann für die wahnsinnig tolle Unterstützung bei der Geburt und im Wochenbett.

Nun also zu den Details… Es war Montag (23.03.) etwa 03:00Uhr als nach einem nächtlichen Toilettenbesuch die Wehen langsam anfingen. Sie waren zwar recht schwach und mit längeren Abständen, aber immerhin relativ regelmäßig und als ich beim nächsten Toilettenbesuch auch noch den Schleimpfropf entdeckte, wuchs meine Hoffnung, dass es nun endlich losgeht und unser kleiner Mann sich langsam auf den Weg macht. Ich habe danach kein Auge mehr zu bekommen und auch mein Mann wurde irgendwann wach. Bis zum Wecker blieben wir aber noch im Bett liegen. Die Wehen kamen zu diesem Zeitpunkt etwa alle 12 bis 15 Minuten und waren immer noch recht schwach. Daher ging ich als erstes in die Wanne um zu schauen, ob sie nochmal weggehen oder stärker werden. Sie wurden zwar nicht stärker, kamen aber immer noch regelmäßig, daher entschieden wir, dass mein Mann zu Hause bleibt und nicht zur Arbeit fährt. Wir haben dann erstmal gefrühstückt und danach habe ich es mir auf dem Sofa bequem gemacht. Zwischendurch bin ich immer wieder aufgestanden und hin und her gelaufen oder habe mich ein bisschen auf dem Pezziball bewegt. Mein Mann stoppte die Zeiten und die Wehen wurden langsam aber sicher stärker und kamen in kürzeren Abständen. Als es dann langsam auch immer etwas schmerzhafter wurde, konnte ich auch die gelernten Atemtechniken aus dem Geburtsvorbereitungskurs einsetzen 😉 Ich habe diese als wirklich sehr hilfreich empfunden!

Am Nachmittag waren wir dann irgendwann bei Abständen von 3 bis 5 Minuten und mein Mann rief die Nummer der ersten Hebamme an, da ich so langsam eine Einschätzung haben wollte, wie weit es denn schon so ist. Ich war ganz gespannt wer dran gehen würde, hätte mich aber über jede der Hebammen gefreut. Es war dann Edith, die ans Telefon ging und wir vereinbarten, dass sie in etwa einer Stunde zu uns kommen würde. Als sie mich untersuchte war zwar der Muttermund nur ganz leicht geöffnet, aber der Gebärmutterhals war komplett verstrichen und Edith meinte, dass es Richtung Geburt geht, es aber noch etwas dauern wird und die Wehen erstmal noch intensiver werden müssten und die Abstände noch regelmäßiger und kürzer. Mit der Diagnose konnte ich ganz gut leben. Edith bestärkte mich auch noch, dass ich das mit der Atmung gut machte und empfahl mir noch ein Bad zu nehmen.

Nachdem sie wieder weg war stieg ich also nochmal in die Badewanne. Dort konnte ich erstmal keine wirkliche Veränderung feststellen. Als ich dann aber aus der Wanne raus war und kurze Zeit später halb angezogen auf meinem Bett lag, wusste ich dann, was mit intensiveren Wehen gemeint war und fing automatisch an diese auch zu vertonen. Das ging dann eine ganze Weile in dieser Intensität so weiter, mein Mann stoppte noch fleißig die Zeiten mit und massierte mich zwischendurch, und ich probierte während der Wehen immer mal wieder verschiedene Positionen aus. Durch die Pausen dazwischen fand ich das Ganze aber immer noch irgendwie halbwegs erträglich. Während einer

Wehe tats zwar wirklich fies weh, aber ich freute mich immer auf die nächste Pause und das wunderbare Gefühl, wenn der Schmerz kurz wieder nachlässt.

Als die Abstände dann zuverlässig kurz und regelmäßig waren und meine Beine zwischendurch immer wieder anfingen zu zittern, rief mein Mann Edith wieder an, die dann nochmal zu uns kam. (Das war dann so etwa 20/21 Uhr) An meiner Gesichtsfarbe erkannte sie wohl direkt, dass die Wehen-Qualität auf jeden Fall stärker geworden sein musste. Die Untersuchung ergab etwa 3 cm Öffnung. Edith meinte wir könnten uns nun aussuchen, ob wir schon ins Geburtshaus wollen oder lieber noch ein bisschen zu Hause bleiben möchten. Ich entschied mich für „erstmal noch ein bisschen zu Hause durchhalten“. Etwa eine Stunde später riefen wir Edith dann aber an, dass wir nun doch langsam ins Geburtshaus wollen und verabredeten uns für etwa viertel vor elf.

Als wir im Geburtshaus ankamen, hatte Edith schon alles vorbereitet und es war eine schöne Atmosphäre. Außerdem war auch noch Saskia, eine Hebammenschülerin, dabei (Edith hatte vorher gefragt, ob das ok sei). Die Untersuchung ergab 5 cm. Juhu, es ging voran. Edith schlug vor, dass wir einmal ein bisschen den Berg hoch und runter laufen und sie in der Zeit eine Badewanne einlässt. Also wieder rein in die Schuhe und nach draußen. Ich wusste anfangs nicht, wie ich da hochkommen sollte und es dauerte natürlich super lang, weil wir für die Wehen ja immer wieder anhalten mussten. Aber ich glaube das hat echt viel gebracht, dass wir das gemacht haben. Nach etwa 20 Minuten waren wir dann wieder drin und ich durfte in die warme Badewanne. Zunächst konnte ich hier während der Wehenpausen noch halbwegs gut entspannen. Doch dann fing ziemlich schnell dieser kontinuierliche Druck nach unten an. Da war dann Schluss mir entspannten Wehenpausen. Ab hier empfand ich das Ganze dann nicht mehr als „irgendwie halbwegs erträglich“ sondern nur noch als schrecklich schmerzhaft. Beim Aussteigen aus der Wanne und Abtrocknen kam dann noch dazu, dass ich mich ein paar Mal übergeben musste. Edith machte mir aber Mut und meinte das würde einfach nur zeigen wie weit ich schon unter der Geburt sei. Wieder im Geburtszimmer angekommen ging es dann direkt in die erste Geburtsposition und ich durfte schon mitschieben. Wir wechselten dann ein paar Mal zwischen den verschiedenen Positionen. Edith leitete mich super an, motivierte mich und hörte zwischendurch immer wieder nach den Herztönen, die immer super waren. Saskia reichte kalte Waschlappen und Mineralwasser, und mein Mann war eine super Stütze (physisch und mental!) Irgendwann pikste Edith noch die Fruchtblase an, um das Ganze weiter zu beschleunigen.

Zum Schluss war ich dann in der tiefen Hocke, von meinem Mann gestützt. Auf einmal saß dann auch noch Sabine vor mir mit auf dem Boden, ich hatte gar nicht mitbekommen, dass sie gekommen war. Ich dachte nur, dass es dann ja jetzt nicht mehr allzu lang dauern kann. Zwischen den Wehen durfte ich mich erst immer noch zum Ausruhen hinsetzen, ich dachte mir zwar schon, dass das irgendwann nicht mehr gehen wird, aber als Edith dann tatsächlich sagte, dass ich mich jetzt nicht mehr hinsetzen darf, dachte ich einfach nur: „Das kann doch nicht ihr Ernst sein, wie soll ich das denn schaffen?!“ Aber alle motivierten mich, dass ich es schaffe. Ich gab nochmal alles was irgendwie ging, in der Hoffnung, dass es dann nicht mehr so lange dauert. Und dann ging es auch wirklich super schnell (Edith und Sabine waren wohl auch überrascht wie schnell) und kurze Zeit später lag unser kleines Wunder um 01:39 Uhr schreiend vor uns. „Krass“ war glaube ich das Einzige was ich sagen konnte. Und dann durfte ich ihn hochnehmen. Ein unbeschreiblich schönes Gefühl!

Zum Glück ließ auch die Plazenta nicht lange auf sich warten. Und dann gings zum Kuscheln aufs Bett. Der Kleine war top fit und bei mir brauchte es nur eine Naht für einen leichten Riss. Wir bekamen Obst und Getränke und auch das erste Stillen klappte ganz gut. Während sich der Papa mit Saskias

Hilfe im ersten Anziehen übte, durfte ich mich mit der Unterstützung von Sabine und Edith ein wenig abduschen. Uns wurden dann noch ein paar Sachen erklärt, was in den nächsten Stunden so alles normal sein wird, damit wir uns keine Sorgen machen müssen. Die drei begleiteten uns dann auch noch zum Auto hinaus und verabschiedeten uns herzlich und schon gings etwa drei Stunden nach der Geburt nach Hause.

Ich bin super froh, dass wir uns für das Geburtshaus entschieden haben und dass es bei unserer Anmeldung noch freie Plätze für März gab (wir waren relativ spät dran). Beim nächsten positiven Schwangerschaftstest würde ich direkt anrufen und mir gleich einen Platz sichern. 🙂

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