Korin Miro

Ich muss mich beeilen. Ich möchte dem Geburtshaus gern den Gefallen tun und unser Geburtserlebnis niederschreiben.
Es war so unfassbar intensiv und doch ist der menschliche Körper (oder Geist) in der Lage etwas so emotionales so schnell vorm inneren Auge verschwimmen zu lassen…

Es ist doch ein Wunder, wie die Geburt ansich. Wenn der kleine Mensch in dir heranwächst kannst du nicht glauben, dass es ihn in dir wirklich gibt. Liegt er dann vor dir (oder in deinem Arm) fragst du dich wie dein Körper das geschaffen hat!

Aber von vorn:

Ich habe bereits eine Tochter, die ist damals im Krankenhaus geboren worden, mit PDA und den vielen klinischen Untersuchungen von denen ich schon im Vorbereitungskurs gehört hatte.
Wir haben uns schnell entlassen lassen.

Nun sollte das anders laufen. Ich wollte ein „echte“ Geburt erleben. So wie wir Frauen das immer schon geschafft haben. Ich wollte, dass die zweite Geburt irgendwie „ehrlicher“ wird.

So war es auch. Ich bekam meine Wehen samstags früh. Hier mal eine da mal eine. Nur keine Aufregung dachte ich, das dauert noch! So verbrachte ich einen fast normalen Tag. Abends dann wurden sie mehr. Ab neun etwa sagte ich zu meinem Mann er solle mal bei Sabine danach fragen wo ich so stehe. „Drücken die Wehen noch nicht nach hinten? Dann wird es noch was dauern, vielleicht mal die Wanne ausprobieren?“ Sagte Sabine.

Gesagt getan. In der Zwischenzeit kam meine Schwester schonmal vorsorglich. Meine Tochter war übrigens etwas kränklich und konnte absolut nicht schlafen! Nicht gut, dachte ich!!
Nach der Wanne gings dann los. Alle drei Minuten. Sabine angerufen. „Die Wehen sind nicht so richtig lange (also die Dauer), ich kann vorbeikommen und wir schauen mal nach?!“

Super Idee!
Hier ging es richtig los und ich hab mich von einem Raum in den nächsten gearbeitet. Als Sabine schließlich anrief und sagte wir könnten auch ins Geburtshaus kommen bin ich dann mit meiner Schwester statt meines Mannes los- von Verl nach Bielefeld auf dem Beifahrersitz nach hinten hockend und an der Kopflehne festgekrallt. Wohlbemerkt unangeschnallt.

Der Muttermund war schon fast ganz auf und ich habe mein Goldstück stehend am Wickeltisch geboren. Sabine und Edith haben sich so rührend um uns gekümmert, es war wunderbar!

Ich bin so froh, dass ich den Mut hatte und in das Geburtshaus gegangen bin. Es war und ist bis jetzt nicht vergleichbar mit der Geburt im Krankenhaus und: wir Frauen konnten das immer schon!

Ich möchte danke sagen, für wirklich rührend liebevolle Vorbereitungsuntersuchungen und eine ganz gelassene Sabine, die unter der Geburt gut zu tun hatte mich zu beruhigen. Danke auch an Edith für ganz viel Ruhe und Deine Hand beim anschließenden “ verarzten“.
Danke an Jule für “ immer anrufen dürfen“ und “ immer eine hilfreiche Antwort bekommen“.

Ich würds jederzeit wiederholen!

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