Manchmal kommt es anders…

Manchmal kommt es doch anders als man es sich gewünscht hat…

Endlich war es soweit. Nach zahlreichen Versuchen des Einleiten, kamen die Wehen in regelmäßigen Abständen. Da wir mittlerweile bei Tag 14 angekommen waren, war ich sehr nervös aber auch voller Vorfreude. Die Nächte waren schlaflos, ich habe die Wehen immer wieder im Vierfüßler-Stand weggeatmet und getönt. Dann habe ich meinen Mann gebeten Maren anzurufen. Ich war der Überzeugung jetzt geht es los, die Wehen waren schließlich so schmerzhaft und so häufig. Maren gab mir die Entscheidung ob sie kommen soll, oder ob wir ins Geburtshaus fahren wollen. Ich wollte nur von zu Hause weg und außerdem gab es im Geburtshaus doch sicher bessere Möglichkeiten der Betreuung, dachte ich mir. Die Wehen blieben bei der Fahrt gleich stark, juchu. Wir trafen Maren vor dem Haus, es war mittlerweile 20Uhr, es war immer noch sehr warm draußen und ich merkte dass sich irgendetwas bei mir veränderte.. aber ich wollte da nicht soviel Energie reingeben. Maren bereitete das Zimmer vor, es war sofort ein Ort zum wohlfühlen. Sie untersuchte mich, leider war der Muttermund nur 2cm geöffnet. „Wie kann das sein??“ dachte ich mir. Die Wehen waren doch schon so lange so stark und regelmäßig. Ich war enttäuscht und traurig. Die Wehen wurden weniger… Maren meinte ich solle mich ein bisschen bewegen, also ging ich durch das Geburtshaus und juchu Wehen.. Währenddessen ließ sie mir ein Bad ein. Ich gebe nicht auf. Der Wunsch dass unser Sohn dort zur Welt kommt ist so groß, bloß kein Krankenhaus. Als die Wanne voll war, stieg ich ein, das tat gut aber die Wehen wurden wieder weniger. Währenddessen unterhielten wir uns mit Maren, ich fühlte mich die ganze Zeit sehr gut aufgehoben und sehr wohl.  Als ich aus der Wanne stieg, schlug sie uns  nochmal vor, dass mein Mann mir den Rücken massiert. Das tat zwar sehr gut, aber die Wehen kamen nur noch unregelmäßig. Schade…. Wir beschlossen uns am nächsten Morgen um sechs Uhr nochmal im Geburtshaus zu treffen um dann zu schauen wie es weitergeht. Wir bekamen den Tipp noch eine kleine Runde spazieren zu gehen. Aber zu Hause angekommen, wollte mein Körper nicht mehr. Ich war am zittern und wollte nur noch ins Bett. Aber daraus wurde nichts, ich musste mich übergeben und die Wehen wurden wieder stärker und häufiger. Die nächste schlaflose Nacht. Am nächsten Morgen trafen wir uns wie verabredet noch einmal mit Maren. Ich war sehr geschwächt und mir war leider bewusst, dass ich ohne Schmerzmittel und Einleitung eine Geburt nicht schaffe. Der Muttermund war immer noch nicht weit genug geöffnet. Maren rief im Krankenhaus an um uns anzumelden und gemeinsam fuhren wir dort hin. Ich war so froh, dass sie an unserer Seite war. Sie blieb so lange bis ich von der Stationshebamme übernommen wurde.

Leider hatte ich sehr hohe Entzündungswerte und die Ärzte haben uns zu einem Kaiserschnitt geraten.. das was ich mir natürlich überhaupt nicht gewünscht habe. Mein Mann rief noch einmal im Geburtshaus an um nach deren Meinung zu fragen. Auch dann noch die Unterstützung zu haben, beruhigte mich und ich war sehr froh darüber.

Dann ging alles ganz schnell, unser kleiner Junge wurde geholt und er hatte Gott sei dank nichts von der Infektion abbekommen. Ich hätte ihn nicht auf „normalem Wege“ bekommen können, denn er hatte sich wohl laut der Ärzte zusätzlich noch „verkantet“.

Ein paar Tage später besuchte uns Kathi im Krankenhaus, ich freute mich sie zu sehen. Sie beglückwünschte uns und hieß unseren kleinen Schatz willkommen. Ich fand die Geste des Besuches sehr schön, denn es zeigte mir, dass dann nicht einfach „zack“ alles vorbei ist. Da wir weiter vom Geburtshaus wegwohnen, haben wir uns nämlich eine andere Hebamme zur Nachsorge suchen müssen.

Ein paar Wochen später haben wir nochmal einen Termin ausgemacht. Uns war es sehr wichtig, dass wir uns noch einmal persönlich, vor allem bei Maren und Kathi bedanken konnten. Ich fühlte mich während der gesamten Schwangerschaft von jeder einzelnen Hebamme sehr gut betreut, aber Maren und Kathi haben an den letzten Tage wirklich alles gegeben damit unsere Sohn im Geburtshaus zur Welt kommt.

Aber es sollte wohl nicht so sein…

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